Könnte Magnetstimulation gegen Angst vor Mathe-Schularbeiten helfen?

Quelle:

Reference: Cognitive Enhancement or Cognitive Cost: Trait-Specific Outcomes of Brain Stimulation in the Case of Mathematics Anxiety. Amar Sarkar, Ann Dowker, and Roi Cohen Kadosh. (2014). Journal of Neuroscience 34(50): 16605-16610 und hier (in Englisch)

In dieser Untersuchung wurden ProbandInnen mathematische Aufgaben gestellt, die vorher transkranielle Megnetstimulation einer einer speziellen Hirnregion (dlPFC) erhielten.
Solche, die schon im Vorhinein viel Angst vor Mathe-Tests hatten, schnitten danach besser ab.

Interessanterweise war das aber nicht der Fall bei jenen, die prinzipiell nicht so große „Angst“ vor Mathe-Tests hatten. Die schnitten nach der Stimulation sogar schlechter ab.
 In Salzburg wird transkranielle Magnetstimulation manchmal an der Christian Doppler Klinik durchgeführt – die Infrastruktur dafür gäbe es also.

Ocytoxin könnte dabei helfen, konditionierte Angst(erkrankungen) durch „Extinktion“ besser zu behandeln

Quelle:cal Psychiatry 10/2014; DOI: 10.1016/j.biopsych.2014.10.015 

Ocytoxin könnte dabei helfen, Angsterkrankungen durch Extinktion (ein Teil der typtischen Verhaltenstherapie), besser zu behandeln.
Bei 64 gesunden Männer, die im Rahmen einer doppelblinden randomisierten Studie Ocytoxin Nasenspray erhielten, zeigte sich eine verringerte Angstreaktion und besseres Ansprechen auf die Extinkitionstherapie. Auch in fMRI zeigten sich entsprechend günstige Veränderungen.
In Zukunft könnte Oxytocin eingesetzt werden, um die Psychoatherapie von  Angsterkrankungen noch weiter zu verbessern.

Goldregen zur Raucherentwöhnung?

Quelle:http://www.newscientist.com/article/dn26717-plant-extract-trumps-nicotine-patches-to-quit-smoking.html#.VJRe78AAs

 

Diese Studie hat Extrakt von Goldregen – einer ziemlich gewöhnlichen Garten/Heckenpflanze – zur Raucherentwöhnung untersucht.
Nicht nur waren die Ergebnisse wie es scheint besser als beim „Nikotinpflaster“, sondern es scheint auch kostengünstiger zu sein.

Bleibt abzuwarten, ob diese ermutigenden Ergebnisse replizierbar (wiederholbar) sind……..

Lachgas gegen Depressionen?

QuelleL:http://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223(14)00910-X/fulltextMovie Fifty Shades Darker (2017)

Therapieresistente Depression, also solche, die nicht ausreichend auf gängige Mittel anspricht, gibt es leider relativ häufig. Nach Alternativen wird daher weltweit gesucht,

In dieser Pilot-Studie wurde bei 20 Patienten  mit therapieresistenter Depression entweder Lachgas oder “Placebogas” verabreicht.

In der Lachgasgruppe zeigte sich signifikant häufiger eine Verbesserung der Depression; allerdings hielt die Wirkung bei den meisten nur kruze Zeit (Tage) an.
Nebenwirkungen waren selten und mild.

Lachgas ist, ähnlich wie Ketamin, auch ein NMDA-Rezeptor-Blocker, wirkt also auf Glutamat, einen wichtigen Neurotransmitter.

Ein nächster Schritt wäre nun, dieses Ergebnis in einer größeren Gruppe zu bestätigen.

 

Achtung: Valproat und Schwangerschaft, neue Sicherheitsinformationen!

Quelle: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Es gibt neue Siocherheitsbestimmungen für Valrpoat bei Frauen.
Im wesentlichen sollte es wirklich bei nur dann eingesetzt werden, wenn andere Mittel nicht geholfen haben und wenn wirklich gut über das mögliche Risiko, insbesondere für Fehlbildungen in der Schwangerschaft, aufgeklärt wurde. Weiterlesen

Schizophrenie gibt es nicht! … sondern Viele!

Quelle:http://ajp.psychiatryonline.org/article.aspx?articleID=1906049&resultClick=3Watch Full Movie Online Streaming Online and Download

Uncovering the Hidden Risk Architecture of the Schizophrenias: Confirmation in Three Independent Genome-Wide Association Studies

Die oben zitierte Studie zeigt eines ganz klar:

die Diagnose “Schizophrenie” exisitiert als solche nicht. Zumindest nicht als EINE Kategorie.
Genetiker konnten recht klar zeigen, daß es völlig unterschiedliche, vererbte Konstellationen geben kann, die alle zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben zum Auftreten klinischer Symptome
führen, die unter den jetzigen Kriterien alle als “Schizophrenie” diagnostiziert würden.
Zumindest 8 verschiedene solche Konstellationen wurden gefunden, aber möglicherweise gibt es noch viel mehr.
Alle haben einen völlig unterschiedlichen Verlauf und eine völlig unterschiedliche Prognose.
Vermutlich sprechen die verschiedenen Typen auch auf unterschiedliche Therapien an.
 
Hier zeigt sich auch eine Kluft zwischen einem “altmodischen” Verständnis psychischer Erkrankungen und einer “neuen Generation”. Oft scheitert hier auch das Verständnis zwischen (meist älteren) PsychiaterInnen, die neue biologische Erkenntnisse nicht im Studium vermittelt bekommen haben weil diese damals noch nicht bekannt waren  (oder solchen  die diese ignorieren), und jenen, die das berücksichtigen.
 
Das, wenn man so will, “Positive” daran: Eine Diagnose “Schizophrenie” nach heutigen gültigen Kriterien kann sehr viel sein: eine “einmalige” Episode, etwas realtiv Gutartiges ohne große Konsequenzen, …. aber auch eine chronisch verlaufende, schwere Erkrankung.
Das, wenn man so will, “Negative!” daran: Es wird immer klarer, daß die verschiedenen Fromen der Schizophrenie wirklich verebt werden. Eine genetische Grundlage haben. Aber es gibt nicht “die eine Diagnose”. Der Verlauf kann extrem variabel sein.

Ist ein Teil der Schizophrenen Erkrankungen eine Autoimmunerkankung gegen Glutamat?

Quelle:JAMA Psychiatry. 2013 Mar;70(3):271-8. doi: 10.1001/2013.jamapsychiatry.86.
Increased prevalence of diverse N-methyl-D-aspartate glutamate receptor antibodies in patients with an initial diagnosis of schizophrenia: specific relevance of IgG NR1a antibodies for distinction from N-methyl-D-aspartate glutamate receptor encephalitis.
Steiner J1, Walter M, Glanz W, Sarnyai Z, Bernstein HG, Vielhaber S, Kästner A, Skalej M, Jordan W, Schiltz K, Klingbeil C, Wandinger KP, Bogerts B, Stoecker W.

Autoantikörper, die gegen körpereigene Glutamatrezeptoren gerichtet sind, finden sich bei vielen Menschen, die Symptome wie bei Schizophrenieentwickeln. Solche fanden sich in der oben angegebenen Studie bei ca. 10% aller erstmalig diagnostizierten „Schizophrenien“.
Diese Autoimmunerkrankung sollte daher immer auch als mögliche Differenzialdiagnose bei der ersten Manifestation einer schizophrenieartigen Psychose in Betracht gezogen werden!  Allerdings kann man diese Autoantikörper nur im Liquor nachweisen, und die Untersuchung ist relativ teuer. Sie wird nicht noch nicht routinemäßig bei allen erstmalig diangostizierten Schizophrenien gemacht.

Neuer Service: SMS-Erinnerung für Termine

Derzeit läuft – noch im Versuchsstadium – ein kostenloses Service für PatientInnen der Privatordination. Sie erhalten eine kostenlose Erinnerung mit Uhrzeit, Datum und meinem Namen  für vereinbarte Termine per SMS zwei Tage im Vorhinein, wenn Sie dies wünschen. Bitte geben Sie bei der Terminvereinbarung an, ob Sie diesen Service erhalten möchten, oder nicht.
Der Service befindet sich derzeit noch in einer Testphase, sodaß keine hundertprozentige Garantie für die akkurate Übermittlung gegeben werden kann.

Ich bin jedoch überzeugt, daß vile PatientInnen davon profitieren können.
Dr. Moritz Mühlbacher

 

Schändung des Euthanasie Denkmals in Salzburg

Ich teile meine Bestürzung über die Zerstörung des „Euthanasie“-Mahnmals in Salzburg mit. Es soll an jene Menschen erinnern, deren Leben gemäß der nationalsozialistischen Ideologie als „unwert“ beurteilt wurde. Diese Menschen wurden auch direkt  aus unseren Krankenhäusern, Pflegeheimen und mitten aus den Herzen unserer Familien gerissen. In dieser Zeit haben auch Ärzte und Ärztinnen an der gezielten Ermordung von als „unwert“ eingestuftem Leben aktiv und passiv mitgewirkt. Heute leben wir in einer freien, demokratischen, durch allgemein akzeptierte Grundwerte definierten Gesellschaft die das Recht auf ein freies Leben für alle garantiert. Der Angriff auf das  „Euthanasie“-Mahnmal stellt daher  auch einen Angriff auf die Mitte unserer Gesellschaft dar.
http://www.stadt-salzburg.at/internet/service/aktuell/aussendungen/2014/wieder_schandtat_euthanasie_mahnmal_im_k_404388.htm